- Rockumentary
- Rockumentary[englisch/amerikanisch, rɔkjʊ'mentərɪ]. Der Begriff ist vom englischen Documentary = »Dokumentarfilm« abgeleitet und bezeichnet ein Mitte der Sechzigerjahre entstandenes Filmgenre, das zu einer relativ eigenständigen Existenzform von Rockmusik geworden ist. Es handelt sich dabei um die filmische Dokumentation von Konzerten oder Festivals, die jedoch nicht schlechthin eine Abfilmung des Ereignisses darstellen, sondern mit dem Anspruch gedreht sind, die Atmosphäre einer solchen Veranstaltung auch optisch einzufangen oder aber das Psychogramm eines Musikers, die innere Dynamik einer Rockband nachzuzeichnen, freilich ohne dass dafür Szenen gestellt werden. Erstes Beispiel ist der während einer Dylan-Tournee durch Großbritannien gedrehte Porträtfilm »Don't Look Back« (Regie: A. Pennebaker, 1965). Im selben Jahr setzte mit der im kalifornischen Santa Monica gedrehten »T.A.M.I. Show« (Regie: S. Binder, 1965) auch die lange Reihe reiner Konzertfilme ein, die sich mit »Monterey Pop« (Regie A. Pennebaker, 1967), »Woodstock« (Regie: A. Wadleigh, 1969). »Gimme Shelter« (Regie: A. u. D. Maysles, 1970) oder »The Band« (Regie: M. Scorsese, 1976) — um nur die wichtigsten zu nennen — fortsetzte. Es gibt kaum einen namhaften Musiker oder eine namhafte Band in der Geschichte des Rock, die nicht auf diese Weise auch auf Zelluloid gebannt worden wäre. Mit dem Musikvideo ist die Bedeutung dieses Filmgenres erheblich zurückgegangen, da nun von den Musikern und Bands ohnehin ausreichend Videomaterial vorliegt.
Universal-Lexikon. 2012.